Ötisheim 1 wird Meister der Regionalliga Süd und steigt in die Baden-Württemberg Liga auf

(mh) In einem an Spannung kaum zu überbietenden Saisonfinale sichert sich unsere 1. Mannschaft den Titel der Regionalliga Süd. Man hatte sich bereits am vorletzten Spieltag mit deutlichen Siegen gegen Weisweil (5:0), Schopfheim (4:1) und Friedrichshafen (4:1) und somit 7:2 Siegen an die Tabellenspitze gesetzt. Lediglich unsere Boulefreunde vom BC Eisingen hatten ebenso viele Siege geholt, jedoch sprach das Punkteverhältnis klar für Ötisheim. Um ausgeruht in den Tag starten zu können, war man schon am Vortag zum 250 km entfernten Bergalingen (Landkreis Waldshut) angereist. Entsprechend motiviert ging man im ersten Spiel gegen den BC Karlsruhe ans Werk. Man hatte sich nicht nur vorgenommen die restlichen zwei Spiele zu gewinnen, sondern auch gut zu verteidigen, um so große Punktegewinne beim Gegner zu vermeiden und rechtzeitig auszuwechseln, wenn bei einem Mitspieler die Luft ausgehen sollte. Dies war schon die ganze Saison über die Stärken der Aizemer. So gab es keine echten „Ersatzspieler“, welche sich grundsätzlich auf der Bank wieder fanden, sondern „Rotationsspieler“, welche alle zu gleich viel Einsatzzeit kommen sollten, da alle auf gleich hohem Niveau gespielt hatten. Zu Beginn starten gegen Karlsruhe in den Tripletten Sabine Mohr, Eckhard Buhl und Markus Hammer, sowie Volker Wagner, Felix Hager und Chris Hager. Chris machte den Karlsruhern als Leger mit seinen sauber platzierten Kugeln viel Druck und Felix konnte als Schießer viele schöne Treffer landen. Mit Volkers Erfahrung konnte er als Milieu immer wieder glänzen und so waren die Karlsruher letztlich chancenlos beim 13:6 Sieg unseres Triplettes. Bine, Ecki und Markus taten sich weitaus schwerer. Zwar machte Bine mit ihren Legerinnenkugeln viel Druck auf den Gegner, allerdings konnte der Karlsruher Schießer diese regelmäßig entsorgen. Zwar gelang den Badenern wie geplant keine große Aufnahme, unserem Team jedoch auch nicht und so ging es nur Punkt um Punkt voran. Dabei lies sich der Gegner auch noch sehr viel Zeit und diskutierte jede Kugel und jede taktische Möglichkeit in aller Ruhe aus. Nach zwei Stunden Spielzeit war man dann endlich in Reichweite des ersehnten 13. Punkts, es stand 10:10. Markus hatten die Gegner mit ihrer Spielweise zermürbt und so war es an der Zeit Peter Weißert ins Spiel zu bringen. Genau die richtige Entscheidung, er führte sich gleich mit einem Carreau sur place ein. In der folgenden Aufnahme zog Bine mit ihrer ersten gespielten Kugeln gleich alle sechs des Gegners, dieser machte das Bild jedoch sehr eng. Kein Problem für Bine: Mit einer präzise gespielten Kugel zog sie die Sau 50 cm nach hinten und so war genug Platz um den 13:10 Sieg einzutüten.

Markus und Ecki bekamen nun eine Pause, sie machten es sich in den Campingstühlen am Spielfeldrand gemütlich. Volker und Chris gingen nun wieder gemeinsam an den Start, Johannes Arnolds kam mit Felix ins Spiel und Peter durfte nach seinem starken Einstand im Triplette gleich im Doublette mit Bine weiter machen. Die Karlsruher hatten sich als potenzieller Abstiegskandidat vorgenommen nochmal alles zu geben. Volker / Chris und Johannes / Felix gerieten immer wieder in Bedrängnis und in der Folge in Rückstand. Bine und Peter spielten ebenso souverän weiter, wie sie es im Triplette getan hatten. Beim Stand von 1:8 kam Markus für Volker ins Spiel. Volker hatte auf die kurzen Distanzen des Gegners Probleme beim schießen und Markus konnte gleich durch einige Treffer den Rückstand verkürzen. Auf den Nebenbahnen machten Bine und Peter durch ein 13:7 den Gesamtsieg perfekt, jedoch verloren Johannes und Felix mit dem gleichen Ergebnis. Chris und Markus wollten nun unbedingt gewinnen und das 4:1 holen, sodass im zweiten Spiel gegen Mühlacker auch ein einfacher 3:2 Sieg für die Meisterschaft reicht. Chris legt die Kugel in der nächsten Aufnahme direkt an die Sau, der Gegner trifft. Wieder legt Chris die Kugel direkt an die Sau, der Gegner schießt ein Carreau sur place, Markus kontert hierauf wieder mit einem Carreau sur place und der gegnerische Schießer verfehlt mit der dritten Kugel sein Ziel. Ötisheim gleicht zum 11:11 aus und gewinnt auch die folgende Aufnahme und das Spiel mit 13:11.

Nach der Mittagspause stand das Spiel gegen unsere Boulefreunde vom BC Sauberg Mühlacker an, welche zu diesem Zeitpunkt leider bereits abgestiegen waren. Trotzdem gingen sie voller Elan ins Spiel und wollten sich mit einer anständigen Leistung aus der Liga verabschieden. Bei unserem Team machte sich plötzlich Nervosität breit, die Routine aus dem Karlsruher Spiel war komplett verloren gegangen und gleichzeitig spielte Mühlacker stark auf. Das Spiel bei beiden Tripletten wirkte verkrampft, die Köpfe wurden hängen gelassen und man wusste sich nicht so recht zur Wehr zu setzen. Chris, Johannes und Volker (eingewechselt Felix) verloren 9:13, Bine, Ecki und Markus 10:13. Der 0:2 Rückstand lies den Titel in weite Ferne rücken. Gleichzeitig spielte Eisingen gegen Karlsruhe, hier stand es 1:1 und bei den Eisingern kam Hoffnung auf. Doch nun war die Drucksituation bei den Eisingern und Ötisheim hatte nichts mehr zu verlieren. Felix und Volker gingen mit einer tollen Leistung voran und gewannen ungefährdet 13:5. Chris und Markus gerieten schnell 0:8 in Rückstand und Peter kam für Chris ins Spiel. Wie immer war Peter sofort im Spiel und man konnte in der Folge auf 5:9 und 8:10 verkürzen. Dann der Neckbreaker für Mühlacker: Bei einem Schuss von Markus gerät das Schweinchen aufs Nachbarfeld, Peter legt eine Kugel 50 cm vor die Sau, der Gegner seine Kugel direkt an die Sau, Markus schießt mit der letzten Kugel auf über 10 m ein Carreau sur place, Ausgleich 10:10. Mühlacker macht zwar noch einen Punkt, aber vom Leger kommt in der letzten Aufnahme keine Kugel mehr. Vor der Sau stauen sich die Kugeln, Mühlacker legt noch einen Punkt, welche von Markus entsorgt wird und Peter zaubert zwei Kugeln auf der Überholspur an die Sau. 13:11 gewonnen und es steht 2:2. Zu diesem Zeitpunkt hatten Bine und Ecki einen 8:2 Vorsprung verspielt und es wurde Johannes für Ecki bei 8:8 eingewechselt. Die letzte Partie, welche auf dem ganzen Platz noch läuft, wird die Meisterschaft entscheiden. Es geht hin und her: 8:9, 10:9, 10:10. Alle Mannschaften, welche noch nicht die lange Heimreise angetreten haben, schauen gespannt zu. Der Krimi geht in die letzte Runde. Bine legt einen Punkt, an welchem sich der Gegner die Zähne ausbeißt. Mühlacker versucht die Niederlage zu verhindern und das Bild eng zu machen, was nicht wirklich gelingt. Johannes legt mit seiner vorletzten Kugel den letzten Punkt der Saison zum 13:10. Nach einem unglaublichen Comeback dreht Ötisheim das Spiel gegen Mühlacker und sichert sich den Meistertitel der Regionalliga Süd.

Sieben Jahre nach dem Aufstieg in die Regionalliga Süd ist Ötisheim nun in der Baden-Württemberg Liga und damit in der zweithöchsten Spielklasse angekommen, welche im Boulesport in Deutschland erreicht werden kann. Ein riesiger Erfolg für unser Team und unseren Verein – wir sagen: Herzlichen Glückwunsch zu dieser grandiosen Leistung.